Deutscher Schäferhund

Als Gründervater der Rasse gilt der Rittmeister Max von Stephanitz: Im Jahre 1899 kaufte er einen Hund namens Hektor Linksrhein. Dieser wurde umbenannt in Horand von Grafrath und galt als erster Schäferhund der Geschichte. Mit seiner Begeisterung für diese Hunderasse gründete Max von Stephanitz am 22. April 1899 den Verein für Deutsche Schäferhunde, mit seinem Hund Horand von Grafrath als ersten Eintrag im Zuchtbuch des Vereins. Am 20. September desselben Jahres definierte er den ersten Rassestandard für die Deutschen Schäferhunde. 

Laut dem ersten Rassestandard werden Deutsche Schäferhunde in rauhaarige, glatthaarige und langhaarige Hunde unterschieden. Als Hauptkriterium der Zuchtwahl galt primär die Leistungsfähigkeit des Hundes.

Die Farbe weiß wurde jedoch 1933 als Fehlfarbe definiert und zählt seitdem nicht mehr zum Rassestandard. Dennoch wurden weltweit ausreichend weiße Schäferhunde gezüchtet, sodass die weißen Schäferhunde seit 2011 als eigene Rasse namens Berger Blanc Suisse gelten.

Als Folgen des Ersten Weltkriegs wurde der Deutsche Schäferhund vom britischen Kennel Club umbenannt in Alsatian Wolf Dog. Diese Änderungen wurden erst 1977 offiziell rückgängig gemacht, wobei der Name Alsatian Wolf Dog in einigen Regionen weiterhin geläufig ist.

Trotz des definierten Rassestandards wurde der Deutsche Schäferhund erst 1955 endgültig vom FCI anerkannt und in die erste Sektion der ersten FCI-Gruppe, der Klasse der Hüte- und Treibhunde, eingeordnet. Seitdem wurde der Rassestandard mehrfach verändert und aktuell ist die Fassung von 2018 die aktuellste. Eine der Änderungen des Rassestandards geschah aufgrund der Trennung Deutschlands in Ost- und Westdeutschland. So wurde der Deutsche Schäferhund unterschiedlich gezüchtet. Mit der Wiedervereinigung wurden jedoch die Linien der beiden deutschen Zuchtansätze wieder verbunden und vereinheitlicht.

Ob im Militär, beim Rettungsdienst oder in der Polizei: Aufgrund seiner Leistungsfähigkeit wurde der Deutsche Schäferhund als Vorbild aller Diensthunde im Laufe des 20. Jahrhunderts bis heute überall eingesetzt. Auch in Hollywood kam der Deutsche Schäferhund seit den 1920er mehrfach zum Einsatz. Der erste “Hollywood-Hund” war nämlich Rin-Tin-Tin, ein Deutscher Schäferhund.

Heute ist der Deutsche Schäferhund weltweit äußerst beliebt und nach dem Labrador Retriever die am zweitmeisten registrierte Rasse des American Kennel Clubs.

Da sie besonders leistungsfähig sind und einen gewissen Arbeitsdrang besitzen, benötigen sie äußerst viel Aktivität und Bewegung. Falls ihnen keine Aktivität oder Aufgabe gegeben wird, suchen sie sich in der Regel eigenständig Aufgaben. An Sportarten, wie Agility Training, Mantrailing oder Obedience Hundesport haben sie erheblichen Spaß und toben sich dabei besonders gerne aus.

Ursprünglich und weiterhin als Diensthund gezüchtet, zählt der Deutsche Schäferhund zu den fleißigsten und unermüdlichsten Hunden und gilt weltweit in den verschiedensten Bereichen als treuer Helfer des Menschen. 

Mit der richtigen Erziehung und Sozialisierung ist der Deutsche Schäferhund ein guter Familienhund und passt mit seiner ausgeprägten Kommunikationsfähigkeit auch zu Familien mit kleinen Kindern. Schäferhunde sind sowohl lernwillig als auch verspielt. Fremden Menschen gegenüber verhält er sich in den meisten Fällen neutral, ist aber stets wachsam. Im Allgemeinen verträgt sich der Deutsche Schäferhund auch gut mit anderen Hunderassen.

Beginnen Sie früh mit der Erziehung und Sozialisierung. Deutsche Schäferhunde haben einen leichten Kontrollzwang und benötigen Anweisungen von Ihnen. Welpengruppen und -spielstunden sind ebenfalls sinnvoll und angeraten, um dem Welpen das Zusammenleben mit anderen Welpen näher zu bringen. 

Achten Sie jedoch dennoch darauf, Ihren Schäferhund-Welpen nicht zu überfordern. Als Faustregel gilt: 5 Minuten Gassi gehen pro Lebensmonat, um den Welpen nicht zu überanstrengen. In den ersten Monaten sollte vor allem Treppensteigen unbedingt vermieden werden. Sportliche Aktivitäten, wie Joggen oder Fahrradfahren sind erst für ausgewachsene Hunde geeignet.

Vergessen Sie nicht, dass Welpen anfangs nicht stubenrein sind. Gehen Sie mit dem Schäferhund-Welpen stets nach dem Füttern, aufwachen und direkt nach dem Spielen raus. Das sind üblichen Toiletten-Zeiten des Welpen. Um sicherzugehen, empfehlen wir Ihnen, etwa alle 2-3 Stunden kurz vor die Tür zu gehen.

Unser Tipp: Belohnen Sie Ihren Welpen, nachdem er sein Geschäft erledigt hat! Leckerli und Lob helfen Ihrem jungen Deutschen Schäferhund zu verstehen, wann er sein Geschäft erledigen darf.

Deutsche Schäferhunde sind erst mit eineinhalb bis zwei Jahren vollständig ausgewachsen.

Der Deutsche Schäferhund ist ursprünglich ein Gebrauchs- und Diensthund. Erwachsene Schäferhunde benötigen sowohl körperliche und geistige Auslastung. Es wird empfohlen, den Hund mindestens zwei Stunden am Tag aktiv zu beschäftigen. Als Faustregel gelten mindestens drei Spaziergänge täglich. Um Ihren Hund geistig zu fordern, können Sie die Spaziergänge mit verschiedene Spiele wie Apportieren kombinieren. Aufgrund seines verspielten Charakters wird der Alltag mit dem Deutschen Schäferhund nicht langweilig und er begeistert sich stets für neue Aktivitäten. Hundesport, wie Agility Training und Dog Obedience oder eine Ausbildung in einer Hundeschule, beispielsweise zum Schutzhund, sind weitere Möglichkeiten, Ihren Hund auszulasten. Interessante Ideen, wie Sie Ihren Hund spielerisch beschäftigen können, finden Sie in unserem Ratgeberartikel: Spielvorschläge für Ihren Hund.

Vergessen Sie nicht, dass Deutsche Schäferhunde einen ausgeprägten Rudelinstinkt besitzen und auch gerne gebraucht werden wollen. Sie bevorzugen es zu wissen, wer das Sagen hat. Zeigen Sie ihrem Vierbeiner ruhig, dass Sie in der Führungsrolle sind. Sonst kann es dazu führen, dass der Deutsche Schäferhund diese Rolle übernimmt und nur noch bedingt Ihren Anweisungen folgt. 

Mit ihrem starken Bewegungsdrang fühlen sich Deutsche Schäferhunde auf dem Land oder in einem Zuhause mit großem Garten wohl. Mit ausreichend Auslauf und Aktivität können sie sich auch an das Stadtleben gewöhnen, vor allem, wenn sich ein großer Park in Ihrer Nähe befindet.  

Geduld und Verständnis sind das A und O bei der Erziehung des Deutschen Schäferhundes. Die Hunde sind sehr lernwillig und mit Gehorsamkeitsübungen und der richtigen Erziehung ist der Deutsche Schäferhund der perfekte Begleiter für aktive Menschen und Familien.

Der Deutsche Schäferhund hat eine kräftige, lange Schnauze, einen starken Kiefer und immer eine schwarze Nase. Auf seinem schlanken Kopf befinden sich große, spitze Stehohren. Außerdem hat der Hund eine tiefe Brust und einen leicht gebogenen, buschigen Schwanz. Bezüglich des Fells wird bei der Rasse unterschieden zwischen einer stockhaarigen und einer langhaarige Variante, die beide eine deutliche Unterwolle besitzen. Während die Stockhaar-Variante kurze Haare und sehr dichtes Fell, das fest am Körper anliegt, besitzt, zeichnet die Langhaar-Hunde das lange Haar und ein weiches Fell, das nicht fest anliegt, aus. Der Schäferhund kann viele verschiedene Farben haben, wie schwarz, gelbbraun oder grau. Neben den einfarbigen Varianten sind auch häufig Farbkombinationen mit einem schwarzen Sattel oder einer schwarzen Maske vertreten.

Es bestehen grundsätzlich zwei Zuchtarten bei Deutschen Schäferhunden. Die Hochzucht bzw. Schönheitszucht legt ihren Fokus auf einen eher massigen Körperbau mit einem abfallenden Rücken, auch “Fließheck” genannt. Die Leistungszucht hingegen priorisiert einen leichteren Körperbau, um die Leistungsfähigkeit des Diensthundes zu maximieren.

Regelmäßige Fellpflege & Gesundheitschecks

Der Deutsche Schäferhund ist in der Regel pflegeleicht, vor allem, weil sein Fell äußerst robust ist. Dennoch sollten Sie Ihren Hund regelmäßig bürsten. Nehmen Sie als Richtlinie gerne zwei mal die Woche. Zu Zeiten des Fellwechsels im Frühling und im Herbst sollten Sie den Deutschen Schäferhund jedoch täglich bürsten. Dadurch beugen Sie Krankheiten Ihres Hundes vor und helfen ihm dabei, die natürliche Schutzfunktion seiner Haut und seines Fells beizubehalten. Da der Deutsche Schäferhund äußerst aktiv ist, sollten Sie ihn regelmäßig nach Flöhen und Zecken absuchen. Suchen Sie außerdem den Tierarzt für wiederholende Gesundheitschecks und Routine-Untersuchungen auf.

Duschen Sie Ihren Hund nur ab, wenn er sich beim Austoben besonders dreckig gemacht hat. Verwenden Sie lauwarmes Wasser. Achten Sie beim Abduschen Ihres Hundes dabei, geeignetes Hundeshampoo zu verwenden, sodass der pH-Wert der Hundehaut nicht geschädigt wird. 

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Deutscher Schäferhund Mixe

Mixe von Deutscher Schäferhund und anderen Hunderassen oder Mischlingen treten relativ häufig auf. Bei einem Kauf eines Deutschen Schäferhund Mix Welpen sollte Ihnen bewusst sein, dass der Charakter Ihres Welpen eine Kombination aus zwei Abstammungslinien ist und nicht immer vorhergesagt werden kann, welche rassetypischen Eigenschaften hervorstechen. Mit einer guten Sozialisierung sowie artgerechten und liebevollen Erziehung entwickeln sich die Deutscher Schäferhund Mischlingen in der Regel zu loyalen und fleißigen Begleiter.

Individuelle Ernährung 

Jeder Hund hat hinsichtlich seiner Ernährung spezielle Anforderungen und einen Nährplan, der genau auf ihn abgestimmt ist. Ob Barf, Trocken- oder Nassfutter, getreidefreie Nahrung oder Frostfutter: Wir helfen Ihnen das richtige Hundefutter und die passenden Snacks für Ihren Vierbeiner, egal in welchem Alter, zu finden. 

Kastrierte Hunde können verstärkt zu Übergewicht aufgrund der hormonellen Veränderung tendieren. Unser Hinweis: Wenn viel Bewegung und das Reduzieren der Futtermenge nicht weiterhelfen sollte, kann es sinnvoll sein, auf Diätfutter umzusteigen.

Schäferhund Futter: Wie füttere ich meinen Schäferhund richtig? 

Deutsche Schäferhunde mögen sowohl Trocken- als auch Nassfutter. Bei besonders großen Schäferhunden ist auch spezielles Futter für große Rassen sinnvoll. In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass ein ausgewachsener Schäferhund mit normalem Aktivitätsgrad täglich etwa 2,5 % seines Gewichts an Gramm aufnehmen soll. Wenn Ihr Hund jedoch besonders aktiv ist, oder, im Gegenteil, gesundheitlich beeinträchtigt ist, kann diese Richtlinie auf bis zu 5 % hochgerechnet werden. Diese Angaben sind relative Richtwerte und variieren bzgl. der Fütterungsart (Barf, Trocken- oder Nassfutter etc.).

Qualzucht

Als Qualzucht bei Hunden gilt die Züchtung von bestimmten Hunderassen, die unter zuchtbedingten Eigenschaften leiden. Durch die Qualzucht erleiden die betroffenen Hunde in den meisten Fällen Schmerzen und sind anfällig für andere gesundheitliche Einschränkungen. Offiziell sind sieben verschiedene Qualzucht-Merkmale definiert, die in der Übersicht der Qualzucht-Evidenz Netzwerk (QUEN) aufgelistet sind.

An vielen Deutschen Schäferhunden ist eine stark abfallenden Kruppe sowie besonders kräftig und stark gewinkelte Hinterhand erkennbar. Experten sind der Meinung, dass diese Merkmale das Ergebnis einer Qualzucht sind. Der Deutsche Schäferhund wird somit beim Qualzucht-Merkmal Rute mit aufgelistet. Achten Sie darauf, dass die Elterntiere nicht von dieser Eigenschaft betroffen sind. Seriöse und ehrliche Züchter achten darauf, dass die Merkmale bei Ihren Welpen nicht auftreten und wird Ihnen keinen Welpen mit diesen Merkmalen verkaufen.