Häufig wird das Asthma bronchiale bei der Katze erst erkannt, wenn sie plötzlich unter schwerer Atemnot leidet. Aufmerksam werden sollten Katzenbesitzer jedoch bereits viel früher, etwa wenn die Samtpfote über einen längeren Zeitraum hustet. Auch eine angestrengte, leicht gestört erscheinende oder gar pfeifende Atmung kann ein Anzeichen von felinem Asthma sein.
Wie beim Menschen treten auch bei der Katze die Asthma-Anfälle meist plötzlich auf. Sie können sich anfänglich als leichter Husten zeigen, im Laufe der Zeit jedoch auch zu sehr unangenehmen und starken Anfällen steigern. Dabei atmet die Katze in geduckter Haltung sehr angestrengt durch das Maul, ein pfeifendes Geräusch begleitet das mühevolle Luftholen. Treten die Hustenanfälle regelmäßig auf und ist zu beobachten, dass sich die Katze länger als eine bis zwei Minuten plagt, bevor sich der Hustenfall wieder legt, sollte zeitnah der Tierarzt aufgesucht werden, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Nicht jede Katze, die hustet, muss zwingend unter Felinem Asthma leiden: Auch beim Herauswürgen und anschließenden Erbrechen eines Haarballens sind hustenähnliche Geräusche zu vernehmen. In der kalten Jahreszeit besteht zudem die Möglichkeit einer Erkältung – auch Katzen können sich einen Schnupfen mit Begleiterscheinungen wie erhöhter Temperatur, Niesen oder Husten einfangen. In der Regel sollte sich ein erkälteter Stubentiger nach ein paar Tagen regeneriert haben. Ist dies nicht der Fall oder zeigt das Tier schwere Erkältungssymptome, Fieber oder Appetitlosigkeit, ist auch hier der Gang zum Tierarzt unumgänglich. Was sie tun können, wenn Ihre Katze sich erkältet sich, erfahren Sie ebenfalls in unserem Online-Ratgeber: Erkältung bei Katzen.
Beim Verdacht auf Katzenasthma müssen beim Tierarzt andere für das Krankheitsbild mögliche Ursachen ausgeschlossen werden. Dazu gehören unter anderem Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen oder der Befall durch Lungenwürmer sowie auch das Vorhandensein von eingeatmeten Fremdkörpern in der Lunge. Für diese Ausschlussdiagnose können zahlreiche Untersuchungen erforderlich sein. Lesen Sie zudem im Online-Ratgeber Gesundheitsscheck der Katze, wie sie zu Hause überprüfen können, ob mit der Gesundheit Ihrer Katze alles zum Besten steht.
Ein asthmatischer Anfall führt zu Muskelverkrampfungen in der Lunge und Schleimhautveränderungen
Als Ursache für einen asthmatischen Anfall wird eine allergische Reaktion vermutet, die eine Abwehrreaktion des Körpers bewirkt. Spezielle Zellen des Immunsystems lösen dabei eine Entzündungsreaktion aus. Es kommt zu Muskelverkrampfungen in der Lunge und zu Schleimhautveränderungen. Die Luftwege werden enger, es wird für das Tier mühsam, zu atmen. Zudem wird eine vermehrte Bildung zähen Schleims in der Luftröhre und den Bronchen angeregt, wodurch die Luftwege zusätzlich noch enger werden.
Es gibt vielfältige Auslöser für Katzenasthma. So können reine Stubentiger besonders im Winter unter trockener Heizungsluft leiden, die in der Folge den Atemwegen der Katze zu schaffen macht. Mittels spezieller Luftbefeuchter kann hier für Abhilfe gesorgt werden. Tabakrauch, besonders in geschlossenen Räumen, tut weder Mensch noch Tier gut. Der beim Passivrauchen ständig aufgenommene und mit vielen giftigen Stoffen versetzte Dunst ist mehr als ungesund. Wenn geraucht wird, dann im Idealfall nur an der frischen Luft oder zumindest nicht in Räumen, in denen sich Kinder, nichtrauchende Mitmenschen oder Haustiere aufhalten.
Auch die Hausstaubmilbe kann Auslöser asthmatischer Reaktionen sein – regelmäßiges Staubsaugen und -wischen beugt vor. Ebenso problematisch kann staubendes Katzenstreu werden, da sich die beim Scharren in der Katzentoilette aufgebrachten Staubpartikel in der Lunge absetzen können. Bei der Wahl des Katzenstreus ist daher darauf zu achten, dass dieses möglichst staubfrei ist. In vielen unserer kosmetischen und reinigenden Haushaltsprodukte finden sich Inhaltsstoffe, auf die auch eine Katze allergisch reagieren kann. Die morgendliche Dosis Haarspray sollte daher auf keinen Fall direkt neben der Katze aufgetragen werden und die in der Wohnung angewendeten Reinigungsmittel ausgewiesen tierfreundlich sein. Putz- und Reinigungsmittel sollten zudem grundsätzlich an einem für die Katze unzugänglichen Ort aufbewahrt werden.
Besonders im Frühjahr können Pollen zur Herausforderung für Mensch und Tier werden. Freigänger auf Samtpfoten sind vor dem umherfliegenden Blütenstaub kaum zu schützen, in der Wohnung können Sie aber das Lüftungsverhalten dem Pollenflug anpassen, indem Sie, je nachdem, wann die Pollenbelastung am höchsten ist, zu diesen Zeiten zumindest die Fenster geschlossen halten. Wer extrem allergisch auf Pollen reagiert oder ein Haustier hat, dem es ähnlich geht, kann über die Anschaffung spezieller Pollenschutzvliese für Fenster und Türen nachdenken.
Katzen sollten bereits bei leichten Störungen der Atmung dem Tierarzt vorgestellt werden – etwa dann, wenn die Katze über einen längeren Zeitraum hustet oder eine angestrengt erscheinende oder gar pfeifende Atmung hat.
Katzenasthma ist nicht heilbar. Eine Langzeittherapie mit bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Mitteln ist unausweichlich. Diese Therapie kann lebenslang erforderlich sein. Neben Tabletten oder Spritzen sind inzwischen auch Sprays verfügbar, die über spezielle Applikatoren bei vielen Katzen einigermaßen stressfrei verabreicht werden können. Eine Asthma-Katze sollte alle vier bis sechs Monate tierärztlich untersucht werden, und auf jeden Fall immer dann, wenn sich die Krankheitsanzeichen verschlimmern. Manche der angewandten Medikamente haben Nebenwirkungen – auch diese gilt es im Blick zu behalten.
Aufregung verstärkt die Atemnot während eines Anfalls. Umso wichtiger ist es, Ruhe zu bewahren und umsichtig zu handeln. Grundsätzlich sollte sich jeder Besitzer eines vom Katzenasthma betroffenen Tieres vom Tierarzt zeigen lassen, welche Medikamente er im Notfall verabreichen kann und wie diese appliziert werden.