Ein Welpe möchte eigentlich nicht gern allein zu Hause bleiben. Kein Wunder: Hunde sind Rudeltiere, das Zusammenleben in einer Gruppe gehört zu ihrer ursprünglichen Lebensweise. Kleine Vierbeiner müssen erst lernen, einen gewissen Zeitraum auch ohne Gesellschaft auszukommen. Hier erfahren Sie, ab wann Sie Ihrem Welpen das Alleinbleiben behutsam nahe bringen und mit dem Training beginnen können.
In der ersten Zeit ist es für Ihren Welpen vor allem wichtig, sich an Sie und seine neue Lebensumgebung zu gewöhnen. Nachdem ein Welpe seine ersten Lebenswochen bei seiner Mutter und seinen Geschwistern verbracht hat, sind nun Sie seine Bezugsperson. In den ersten Wochen nach seinem Einzug bei Ihnen sollten Sie Ihren jungen Hund daher auf keinen Fall allein lassen.
Beginnen Sie langsam mit dem Training. Verlassen Sie immer wieder kurz den Raum. So gewöhnt sich das Tier daran, dass es Sie nicht ständig im Blick hat. Lassen Sie Ihren jungen Hund zunächst nur für einige Sekunden allein. Steigern Sie Ihre Abwesenheit langsam, bis Sie über mehrere Minuten den Raum verlassen.
Die Zeitintervalle sollten Sie dabei nicht kontinuierlich erhöhen, sondern variieren. Zeigt es sich, dass Ihr Hund Ihre Abwesenheit gut akzeptiert, verlassen Sie Wohnung oder Haus für einige Minuten. Wichtig: “Schleichen” Sie sich nicht heimlich davon, sondern verabschieden Sie sich in einem neutralen Ton. Verhält sich der Welpe während und nach Ihrer Abwesenheit entspannt, können Sie den Zeitraum Ihres Fernbleibens langsam verlängern.
Aller Anfang ist schwer? Nicht unbedingt. Unsere Tipps unterstützen das Training zum Alleinbleiben.
Verabschieden Sie sich ruhig. Ihr Hund spürt genau, wenn Sie ihn mit einem gewissen Herzklopfen verlassen - verabschieden Sie sich daher ruhig und gelassen von ihm. Auch beim nach Hause kommen sollten Sie sich möglichst unaufgeregt verhalten. Vermeiden Sie überschwängliche Begrüßungen. Nehmen Sie sich erst einmal einen Moment Zeit, um in Ruhe Schuhe und Jacke auszuziehen. Erst dann begrüßen Sie Ihren Hund. So wird er schnell verstehen, dass diese Situation ganz normal ist.
Räumliche Begrenzung kann helfen. Stellen Sie Ihrem Hund nur einen Raum oder einen Teil der Wohnung zur Verfügung, in dem er sich wohlfühlt. Hier kann er sich frei bewegen und seine Umgebung erkunden. So behalten auch Sie den Überblick und der junge Hund bekommt wenig Inspiration zu "dummen Ideen”, etwa dem Anknabbern von Schuhen oder dem Ausräumen des Mülleimers.
Installieren Sie eine Kamera. Bellt Ihr Hund, nachdem Sie die Wohnung verlassen haben? Versuchen Sie, Ihre kurze Abwesenheit zu beenden, bevor sich Ihr Hund lautstark beschwert. So signalisieren Sie, dass alles in Ordnung ist. Es gilt dabei allerdings zu vermeiden, dass Ihr Hund sein Bellen mit Ihrem Erscheinen verknüpft.
Haben Sie Geduld. Es kann einige Zeit dauern, bis Sie Ihren Hund allein lassen können, ohne dass dieser sich unwohl fühlt. Haben Sie Vertrauen und bleiben Sie am Ball. Mit geduldigem Training wird auch Ihr Hund das Alleinsein lernen.
Holen Sie sich Rat beim Hundetrainer. Viele Spezialisten können in Einzeltrainings das Alleinbleiben mit Ihnen und Ihrem Vierbeiner üben und Ihnen hilfreiche Tipps geben.
Beginnen Sie mit dem Training ab dem fünften Lebensmonat des Welpen. Seien Sie sich darüber bewusst, dass jeder Welpe anders ist: Trainingsmethoden, die bei einem anderen Hund gut funktioniert haben, können Ihrem eigenen Vierbeiner überhaupt nicht ins Konzept passen. Starten Sie langsam mit dem Training. Seien Sie geduldig und nachsichtig mit Ihrem Welpen und achten Sie dabei auf seine Grenzen. Der eine Vierbeiner fühlt sich bereits nach einigen Tagen sicher und kann gut über einen kurzen Zeitraum allein bleiben, der andere braucht deutlich länger. Auf jeden Fall gilt es, Stress für den Hund zu vermeiden.
Grundsätzlich gilt: Auch ein erwachsener Hund, der das Alleinbleiben erlernt hat, sollte nicht länger als sechs Stunden allein gelassen werden! Ein Welpe, der noch in der Ausbildung ist, kann nur eine wesentlich kürzere Zeit sich selbst überlassen werden.
Arbeiten Sie am Schreibtisch? Eventuell kann Ihr Vierbeiner, natürlich nach vorheriger Abstimmung in Ihrem Unternehmen, ein Bürohund werden? So ist das Tier nicht allzu lange allein zu Hause, Sie können in den Pausen mit ihm spazieren gehen und bekommen selbst ausgleichende Bewegung. Vorab muss allerdings auch ein zukünftiger Bürohund einiges an Training durchlaufen.
