"Drum prüfe, wer sich lange bindet ...": Ob Hund, Katze oder Hamster - auf den Wunschzetteln unseres Nachwuchses stehen Tiere oftmals an erster Stelle. Der Einzug eines felligen oder fedrigen Mitbewohners muss jedoch von allen Familienmitgliedern gut und von langer Hand überlegt sein.
Als erste Entscheidungshilfe schlägt die Bundestierärztekammer "Zehn Gewissensfragen für zukünftige Tierhalter" vor. Können Sie alle Fragen mit einem eindeutigen "Ja" beantworten? Dann dürfte einem glücklichen Zusammenleben mit Tier kaum noch etwas im Wege stehen.
Ein Tierkauf muss von langer Hand geplant sein. Erkundigen Sie sich im Vorweg über Anforderungen und Bedürfnisse des gewünschten Tieres. Treffen Sie alle Vorbereitungen und Entscheidungen gemeinsam mit dem Beschenkten und dessen Familienmitgliedern.Erlaubt der Vermieter die Tierhaltung?
Tiere sind leider nicht überall willkommen. So sind Hunde oftmals genehmigungspflichtig. Auch Katzen können im Mietvertrag untersagt werden. Kleintiere und Vögel dürfen hingegen nicht verboten werden.
Lehnt ein Familienmitglied den neuen Mitbewohner ab, wird keine Harmonie im "Rudel" einkehren. Besonders Kinder unter zehn Jahren sind mit der alleinigen Verantwortung für ein Tier überfordert. Aber auch ältere Kinder sind meist auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen.Hat der Zukünftige Tierhalter ausreichend Zeit?
Ob Hund, Katze oder Kaninchen - Tiere benötigen viel Zeit und dürfen nicht über längere Zeit allein zu Hause gelassen werden. Bedenken Sie auch das Alter, das ein Tier erreicht: Kann sich der künftige Tierhalter wirklich ein ganzes Tierleben lang um seinen tierischen Mitbewohner kümmern?
Besprechen Sie vor der Anschaffung eines Tieres unbedingt, wer die Betreuung des tierischen Familienmitgliedes verlässlich übernehmen wird, falls Sie selber kurz- oder auch langfristig verhindert sind. Nicht jedes Tier lässt sich in den Urlaub mitnehmen und leider bekommen die Tierheime besonders während der Ferienzeiten viele traurige Neuzugänge.
Kann das Tier im Falle eines Umzuges oder Arbeitsplatzwechsels problemlos mitkommen? Wer grade in einer beruflichen oder wohnlichen Umbruchphase ist, sollte die Anschaffung eines Haustieres eventuell besser vertagen, bis Ruhe in die eigenen Lebensumstände eingekehrt ist.
Jedes Tier braucht Raum. Je größer der tierische Mitbewohner, desto mehr Platz muss ihm für eine artgerechte Haltung zur Verfügung stehen. Auch ein Nagerheim oder ein Terrarium benötigen einen geeigneten Standort, an dem die Tiere sich wohlfühlen können.
Reagiert ein Familienmitglied allergisch auf Tierhaare, macht die Anschaffung eines felligen Mitbewohners keinen Sinn. Eine Alternative könnte die Anschaffung von Fischen sein.Sind ausreichend finanzielle Mittel für ein Haustier vorhanden?
Ein Haustier kostet Geld. Die Aufwendungen für Futter, Ausstattung, Tierarzt, Hundesteuer und Pflege sind deutlich höher als die einmaligen Anschaffungskosten.
Eine Abgabe an ein Tierheim muss immer die wirklich letzte Option sein. Auch für den Halter ist es ein gutes Gefühl, sein Tier nach einer notwendig gewordenen Abgabe in liebevollen Händen zu wissen.