Wer sich für die Haltung von Schildkröten entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Tiere ihren Besitzer ein ganzes Leben lang – oder sogar darüber hinaus – begleiten. Größere Schildkrötenarten benötigen zudem sehr große und kostspielige Becken zur artgerechten Haltung. Generell ist die Haltung von Schildkröten jedoch durchaus möglich und bereitet mit richtigem Equipment und entsprechendem Knowhow sehr viel Freude.
Eine empfehlenswerte Schildkrötenart für ambitionierte Einsteiger ist die gemeine Moschusschildkröte. Sie gehört zur Familie der Schlammschildkröten und ist vom Südosten Kanadas über das östliche Drittel der USA bis in den Süden Floridas verbreitet. Dort besiedelt sie die Flachwasserbereiche unterschiedlicher Süßgewässer, wie Seen, Kanäle, Flüsse und Sumpfgewässer. Ihren Namen hat diese Schildkrötenart aufgrund ihrer Fähigkeit, bei Bedrohung einen arttypischen Moschusduft abzusondern.
Die Moschusschildkröte ist eine relativ leicht zu haltende Art. Mit einer Lebenserwartung von etwa 54 Jahren ist sie für eine Schildkröte relativ kurzlebig. Da sie maximal 14 cm groß wird, sollte das Aquaterrarium eine Mindestgröße von 80 cm haben. Im Becken bevorzugt die Moschusschildkröte einen Sand als Bodengrund. Der Wasserstand sollte 20 bis 25 cm, die Wassertemperatur etwa 25ºC betragen. Ausnahme bildet die Zeit der Winterruhe, in der die Temperatur für einige Wochen gesenkt und die Beckenbeleuchtung ausgeschaltet wird.Damit die Wasseroberfläche kletternd erreicht werden kann, müssen Aufstiegsmöglichkeiten aus dem Wasser vorhanden sein. Darüber hinaus sind Versteck- und Sonnenplätze in Form von Wurzeln, kleinen Höhlen und Pflanzenpolstern im Becken erforderlich.Die Moschusschildkröte verhält sich Artgenossen gegenüber häufig aggressiv: Liegen keine Zuchtwünsche vor, sollten die Tiere daher allein gehalten werden.
Damit lebenswichtige Faktoren wie Licht und Temperatur gesteuert werden können, ist der Einsatz von Technik bei der Haltung von Reptilien unverzichtbar. Auf jeden Fall erforderlich sind UV-Strahler, die gleichzeitig als Wärmelampen für den Landbereich dienen. Für die Simulation des Tageslichtes können unter anderem Leuchtstoffröhren verwendet werden. Zur Reinigung des Wassers ist ein Außenfilter notwendig. Idealerweise wird ein Thermofilter verwendet, da dieser gleichzeitig die Wassertemperatur reguliert. Kommt lediglich ein normaler Außenfilter zum Einsatz, muss ein Heizstab ins Becken integriert werden.
In der freien Natur ernähren sich die Süßwassertiere von Schnecken, Wasserinsekten und Amphibien. Dementsprechend wird auf tierischer Basis gefüttert, beispielsweise mit Wirbellosen und Fisch. Die Artenvielfalt von Wasserschildkröten ist riesig und faszinierend. Wer sich für die Anschaffung einer Wasserschildkröte interessiert, sollte sich daher unbedingt über die Haltungsbedingungen und Lebenserwartungen der Tiere informieren.