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pferd mit sommerekzem
06.03.2025Lesedauer: 5 Min.

Pferd mit Sommerekzem

Sommerekzem beim Pferd erkennen, behandeln und vorbeugen 

Das Sommerekzem ist eine häufige Hauterkrankung bei Pferden, die durch allergische Reaktionen auf Insektenstiche verursacht wird. Besonders in den warmen Sommermonaten, wenn die Insektenaktivität ihren Höhepunkt erreicht, tritt dieses Ekzem vermehrt auf. Als Pferdebesitzer sollten Sie stets wachsam sein und geeignete Maßnahmen ergreifen, um Ihr Pferd vor den lästigen Stichen und den damit verbundenen Beschwerden zu schützen.

Was ist ein Sommerekzem beim Pferd?

Das Sommerekzem ist eine entzündliche Veränderung der Pferdehaut aufgrund einer allergischen Reaktion auf Insektenstiche. Die Insektenstich-Hypersensitivität wird hauptsächlich durch Stiche von Culicoides-Mücken (Gnitzen) und in einigen Fällen von Kriebelmücken (Simulium) ausgelöst. Wenn diese Insekten Ihr Pferd stechen, reagiert das Immunsystem übermäßig auf die Proteine im Speichel der Insekten. Dies führt zu starkem Juckreiz, Entzündungen und in Folge des übermäßigen Scheuerns zu Hautveränderungen. Die Überreaktion des Immunsystems und der damit verbundene extreme Juckreiz sind die zentralen Mechanismusmen bei der Entstehung des Sommerekzems.

Symptome eines Sommerekzems beim Pferd

Die ersten Symptome des Sommerekzems treten meist zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr auf. Die Symptome sind progressiv, was bedeutet, dass sie sich mit der Zeit verschlimmern können. In der Regel beginnen die Symptome mit der Mückensaison, zwischen April und Oktober. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
  • Starker Juckreiz
  • Rötung und Hautausschlag (Bläschen, Pusteln)
  • Unruhe und ständiges Scheuern
  • Krusten- und Schuppenbildung
  • Haarlose Scheuerstellen und teils nässende oder blutige Wunden
Die Symptome variieren je nach Intensität der allergischen Reaktion und können je nach Schweregrad des Ekzems unterschiedlich stark ausgeprägt sein. In leichten Fällen kann Ihr Pferd nur gelegentlichen Juckreiz und leichte Schuppenbildung zeigen. In schweren Fällen führt der starke Juckreiz dazu, dass die betroffenen Pferde sich ständig an Zäunen, Bäumen und mehr scheuern. Es entstehen haarlose Stellen und zum Teil nässende oder blutende Wunden, die weitere Insekten anziehen und ein guter Nährboden für Pilze oder Bakterien sind. Diese Sekundärinfektionen gilt es zu verhindern. Viele Anzeichen des Sommerekzems können auch in anderen Hauterkrankungen wie Räude begründet sein. Lassen Sie Ihr Pferd daher am besten von Ihrem Tierarzt untersuchen.

Ursachen & Auslöser von Sommerekzemen bei Pferden 

Das Sommerekzem bei Pferden wird durch eine Überreaktion des Immunsystems auf einen Insektenstich ausgelöst. Doch wie kommt es überhaupt zu dieser Überreaktion? Beim ersten Kontakt mit dem Mückenspeichel bilden manche Pferde Antikörper, was in der Folge bei weiteren Stichen zur Ausschüttung von Histamin und damit zur allergischen Reaktion führt. Diese Entwicklung der spezifischen Immunantwort auf einen Reiz nennt man Sensibilisierung. Einmal sensibilisiert, treten die Allergiesymptome beim Pferd jeden Sommer erneut auf. Jeder Stich führt zu starkem Juckreiz und Entzündungen. Was genau die Hypersensitivität auslöst, ist nicht eindeutig geklärt.


Erbliche Veranlagungen, Umwelt- & Haltungsbedingungen

Tierärzte und Experten vermuten, dass mehrere Faktoren bei der Entstehung der Allergie zusammenspielen. Es wird angenommen, dass erbliche Veranlagungen, aber vor allem auch die Exposition gegenüber den Mücken sowie individuelle Empfindlichkeiten bei der Entwicklung der Insektenstich-Hypersensitivität eine Rolle spielen.
Feuchte und warme Regionen fördern die Vermehrung von Gnitzen und Kriebelmücken, wodurch die Exposition gegenüber diesen Insekten und somit das Risiko für Sommerekzeme steigt. Demnach sind Pferde, die auf Weiden mit vielen Feuchtgebieten oder in Regionen mit hoher Insektenpopulation gehalten werden, stärker gefährdet, ebenso solche in Offenstallhaltung.


Diagnose: Sommerekzem beim Pferd

Die Diagnose eines Sommerekzems erfolgt durch die Untersuchung eines Tierarztes. Dieser erfasst die Krankengeschichte und Symptome des Pferdes, insbesondere Juckreiz, Haarausfall, Krusten, Schuppenbildung und nässende Wunden. Zur Bestätigung wird ein Bluttest durchgeführt. Diese kombinierte Vorgehensweise stellt sicher, dass die Diagnose korrekt ist und die optimale Behandlung eingeleitet wird.
sommerekzem pferd

Was hilft gegen Sommerekzem beim Pferd? 

Medikamente zur Behandlung des Sommerekzems beim Pferd (h3) Sommerekzeme bei Ihrem Pferd werden meist durch Antihistaminika und Kortikosteroide behandelt. Antihistaminika mildern hierbei die allergische Reaktion und lindern den Juckreiz. Entzündungshemmende Medikamente wie Kortikosteroide reduzieren Schwellungen und Entzündungen. Da diese Medikamente bei langfristiger Anwendung Nebenwirkungen haben können, sollten sie nur unter der Aufsicht Ihres Tierarztes verwendet werden.

Impfung gegen Sommerekzem

Die Impfung gegen Sommerekzem ist eine recht neue Methode, die darauf abzielt, das Immunsystem Ihres Pferdes weniger empfindlich auf die Allergene im Insektenspeichel zu machen. Diese Impfstoffe, die derzeit entwickelt werden, können die allergische Reaktion abmildern oder das Immunsystem so trainieren, dass es weniger stark reagiert. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt über die neuesten Entwicklungen dieses Impfstoffs beraten.

Sommerekzem beim Pferd vorbeugen – 3 Tipps

Neben der Behandlung der primären und sekundären Symptome wie Juckreiz (primär) und wunden Stellen (sekundär) ist bei einem Sommerekzem beim Pferd vor allem die Prävention maßgeblich, um die Beschwerden zu lindern.

  1. Vermeidung von Insektenstichen: Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Sommerekzem bei Ihrem Pferd ist die Vermeidung von Insektenstichen. Hierbei können Sie Repellents und Insektizide einsetzen, um Insekten fernzuhalten und so das Risiko von Stichen zu verringern. Ekzemerdecken sind ebenfalls äußerst nützlich, da sie einen physischen Schutz bieten und verhindern, dass Insekten die Haut Ihres Pferdes erreichen.
  2. Pflege und Stallhygiene Saubere: Ställe und die regelmäßige Entfernung von Mist reduzieren die Insektenpopulation erheblich und tragen so zur Vorbeugung von Sommerekzem bei Ihrem Pferd bei. Insektengitter an den Stalltüren sind eine zusätzliche Barriere, um Mücken und andere Insekten draußen zu halten. Untersuchen Sie das Fell Ihres Pferdes regelmäßig, um Rötungen, Pusteln und Stiche schnell zu erkennen. Dies ermöglicht die Behandlung und Linderung des Juckreizes bevor er starkes Scheuern und damit das Sommerekzem auslöst.
  3. Ausritte und Weidemanagement: Es ist ratsam, Ställe, Weiden und Ausritte in der Nähe von Gewässern zu meiden, da diese Gebiete Brutstätten für Insekten sind. Planen Sie Weidegänge und Ausritte bevorzugt tagsüber, da die Insekten in den frühen Morgen- und Abendstunden besonders aktiv sind. Zu diesen Zeiten sollten Sie Ihr Pferd im geschlossenen Stall unterbringen, um es vor Mückenstichen zu schützen.

FAQ

Wie sieht ein Sommerekzem beim Pferd aus?

Was nicht füttern bei Sommerekzem?

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