Hartnäckig hält sich die Vorstellung, es sei schwierig ein Seewasseraquarium erfolgreich zum Laufen zu bringen. Wer genauer hinschaut wird jedoch feststellen: So kompliziert und kostspielig ist es bei Befolgen einiger Grundregeln gar nicht.
Geeignet ist jedes intakte Vollglasaquarium. Jeder qualitativ gute Aquarienheizer kann dafür verwendet werden. Die Süßwasser-Standartbeleuchtung reicht für Salzwassertiere meist nicht aus. Hier empfiehlt sich die Neuanschaffung einer Aufsatzleuchte oder eines Hängestrahlers. Günstiger ist es die Beleuchtung zu verstärken, beispielsweise durch Vorschaltgeräte, die im Handumdrehen die Wattzahl auf ausreichende Stärke erhöhen.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen Strömungs- und Filterpumpen aus einem Süßwasserbecken auch im Salzwasser einzusetzen. Die meisten Markengeräte sind salzwassertauglich. In Salzwasseraquarien ist eine starke Wasserbewegung erforderlich! Als Faustregel gilt: Die Strömungsleistung pro Stunde sollte mindestens Aquarienvolumen x 20 sein.
In der Seewasseraquaristik hat sich der Eiweißabschäumer als alleiniges Filtersystem durchgesetzt. Bei guter Beckenpflege ist es möglich auf ihn zu verzichten. Für Einsteiger ist die Nutzung eines Abschäumers jedoch ratsam. Die Auswahl an hochwertigen Salzsorten ist groß. Die richtige Salzmenge lässt sich berechnen und abwiegen. Auf einen Liter Süßwasser kommen dabei etwa 34g Salz. Nachdem sich das Salz aufgelöst hat, muss der Salzgehalt überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Alternativ können kleine Salzmengen ins Wasser gegeben werden, bis die richtige Salzkonzentration erreicht ist. Das Messen übernimmt ein einfaches Messinstrument namens Aräometer. Ist die richtige Konzentration erreicht, muss im späteren Normalbetrieb nur noch darauf geachtet werden verdunstetes Wasser regelmäßig mit Süßwasser nachzufüllen. So bleibt der Salzgehalt konstant. Alle 14 Tage sollte ein Wasserwechsel von fünf bis zehn Prozent der Füllmenge vorgenommen werden.
Als Bodenbelag eignet sich im Seewasseraquarium am besten Korallensand. Diesen gibt es in unterschiedlichen Korngrößen. Nachdem er gewaschen und eingebracht wurde, wird das Becken mit Salzwasser befüllt. Ab jetzt muss die Technik laufen! Etwa eine Woche später werden die Aufbauten aus so genannten lebenden Steinen errichtet. Dieses Gesteinsmaterial, das in den Herkunftsgebieten der Korallenfische gewonnen wird, übernimmt eine wichtige Aufgabe bei Filterung und Belebung des Aquariums. Fürs weitere Vorgehen gibt es zwei Möglichkeiten:
Es gibt eine große Zahl verschiedener wirbelloser Tiere und Fische aus den Korallenriffen, die schon in kleinen Becken gut gepflegt werden können. Dazu zählen zum Beispiel Königsgramma, Feuerschläfergrundeln oder verschiedene Putzergarnelen. Wichtig ist, dass sich die Tiere gegenseitig nicht stören und die Wasserqualität stimmt. Wasser also regelmäßig testen!