Den Hund alleine zu Hause lassen

Stressfrei zu Hause zu bleiben lässt sich lernen

Der Hund ist ein Rudeltier. Die Gesellschaft seiner Familie gibt ihm Sicherheit. Allein zu Haus gelassen zu werden, ist für ihn von Natur aus eine „bedrohliche“ Situation. Diese ohne Stress zu ertragen, lässt sich jedoch erlernen.

Lesedauer: 4 Min.
Erstellt am: Vom 2.11.2022
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Hund am Fenster
Inhalt:
Trennungsängste auf beiden Seiten
Allein sein ist kein Drama
Reizauslöser neutralisieren
Die richtige "Warteumgebung"
Trennungsängste auf beiden Seiten

Hundetrainerin Maren Grote darüber, wie es gelingt, dass ein Hund allein bleibt, ohne sich verlassen zu fühlen:

So lieb uns unsere Vierbeiner sind, es gibt Dinge, die wir ohne ihre Gesellschaft erledigen müssen oder auch wollen. Hunde sind Anpassungskünstler und sollten mehrere Stunden am Tag in Ruhe schlafen können. Deshalb ist es für sie auch völlig in Ordnung, für einige Zeit allein zu sein. Mehr als vier bis fünf Stunden täglich sollten dem sozialen Lebewesen Hund jedoch nicht zugemutet werden.

Trennungsängste auf beiden Seiten

Der Grund, warum manche Hunde sehr gut und entspannt allein bleiben können, während andere die Zeit ohne ihren Menschen mit Bellen, Jaulen, Winseln oder Randalieren füllen oder sich vor Angst gar bis zur völligen Erschöpfung aufregen, ist vielfach eine Frage der Erziehung. Sich mit dem Klammerverhalten des Hundes zu arrangieren, hat meist eine ganz menschliche Ursache: Mitgefühl. Der traurige Blick des Vierbeiners an der Haustür appelliert an Herrchens und Frauchens Fürsorge.

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Allein sein ist kein Drama

Kurz aber dafür oft, lautet die Devise beim Lernen des Alleinseins. Jede Trainingssequenz sollte so kurz sein, dass beim Hund keine stärkeren Stresszustände entstehen. Bei Hunden mit sehr etablierten Trennungsängsten kann es anfangs ausreichen, zunächst nur für einige Augenblicke die Zimmertür zu schließen. Beim Training mit Welpen darf der Zeitraum von Anfang an etwas länger gewählt werden und auch das Verlassen des Hauses beinhalten: Müll rausbringen, den Briefkasten leeren oder die Wäsche ohne vierbeinige Eskorte aufhängen sind gute Übungseinheiten.

Verabschiedungsszenen oder gar ein Leckerchen vor Verlassen des Hauses sind dabei tabu. Dass Sie mal kurz vor die Tür treten, ist schließlich eine Selbstverständlichkeit und bedarf keiner einleitenden Worte oder emotionaler Gesten.

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Hund auf Couch

Reizauslöser neutralisieren

Deutlich langwieriger gestaltet sich das Training meist bei erwachsenen Hunden mit etablierter Trennungsangst. Hier sind vor allem kleine Schritte, zahlreiche Wiederholungen und sehr viel Geduld der Schlüssel zum Erfolg. Hilfreich beim Training mit dem erwachsenen Hund ist es, Reizauslöser, also Rituale, die der Hund mit dem Alleinsein verbindet, ins Training einzubeziehen.

Klassische Reizauslöser, die den Hund in die Erwartungshaltung versetzen, gleich allein gelassen zu werden, sind zum Beispiel das Anziehen von Jacke und Schuhen oder der Griff zum Haustürschlüssel. Schwingen sich Herrchen und Frauchen über einen längeren Zeitraum täglich mehrmals in Jacke und Schuhe, greifen zum Schlüssel und gehen dann nirgendwo hin, kann sich die Erwartungshaltung des Hundes neutralisieren.

Klein und vertraut - Die richtige "Warteumgebung"

Manchmal ist weniger mehr, so auch beim Üben des Alleinseins: Die Sicherheit eines kleinen Raumes macht es häufig leichter als lauter offene Türen. Kann der Hund nicht mehr vor der Haustür hocken und warten, fällt es ihm leichter, neue Ideen zu entwickeln. Das ständige Auf- und Ablaufen fördert Unruhe und Stress unnötig. Dasselbe gilt übrigens für Aussichten aus Fenstern und Türen, die den Hund immer wieder dazu animieren, sich ganz auf die Rückkehr seines Menschen zu konzentrieren. Reizarm, vertraut und klein ist der perfekte Raum zum ruhigen Alleinsein.

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Trennungsangst oder Langeweile

Nicht jeder alleingelassene Hund der randaliert, leidet automatisch unter Trennungsangst. Flegelhaftes Hundebenehmen kann durchaus in Langeweile oder dem Wunsch des Hundes seinen Menschen zu kontrollieren, begründet sein. Macht es Ihrem Vierbeiner nichts aus, im Auto allein zu sein? Oder geht er beim Spaziergang selbstbewusst und neugierig gern mal seinen eigenen Weg? Dann kann die Angst vorm Alleinsein nicht allzu groß sein. Ein Hund hingegen, der auch vor der Haustür nicht von Ihrer Seite weicht und zitternd und hechelnd und mit aufgerissenen Augen hinter der Tür steht, wenn Sie ihn allein lassen, verspürt wirklich Angst.

Maren Grote lebt mit ihren beiden Hunden Hummel und Nanu!, ein Doggen- und ein Neufundländer-Mix, östlich von Hamburg und ist Inhaberin der Hundeschule „Lotte-Hundetraining“.

In Seminaren und Einzelstunden berät die zertifizierte Hundetrainerin und CANIS-Absolventin zu den Themen Hundeerziehung und -ernährung sowie artgerechte Auslastung. Weitere Informationen zu Maren Grote finden Sie unter marengrote.de.

Unsere Empfehlung für eine tierische Belohnung nach dem Training:

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