Hund alleine lassen

So üben Sie das Alleinbleiben mit Ihrem Hund

Der Hund ist ein Rudeltier: Die Gesellschaft seiner Familie gibt ihm Sicherheit. Allein zu Hause gelassen zu werden, ist für ihn von Natur aus eine eher „bedrohliche“ Situation. Einen gewissen Zeitraum allein und auch stressfrei zu überstehen, lässt sich jedoch mit ein wenig Übung erlernen. Hier erfahren Sie, wie lange ein Hund allein zu Hause bleiben kann und wie Sie das Alleinbleiben mit Ihrem Vierbeiner trainieren können.

Lesedauer: 6 Min.
Erstellt am: Vom 13.12.2023
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Inhalt:
Warum ein Hund lernen muss, allein zu bleiben
Wie lange kann ein Hund allein bleiben
Trainingsplan
Tipps für das Training zum Alleinbleiben

Trennungsängste auf beiden Seiten

Der Grund, warum manche Hunde sehr gut und entspannt allein bleiben können, während andere die Zeit ohne ihren Menschen mit Bellen, Jaulen, Winseln oder Randalieren füllen oder sich vor Angst gar bis zur völligen Erschöpfung aufregen, ist vielfach eine Frage der Erziehung. Sich mit dem Klammerverhalten des Hundes zu arrangieren, hat meist eine ganz menschliche Ursache: Mitgefühl. Der traurige Blick des Vierbeiners an der Haustür appelliert an Herrchens und Frauchens Fürsorge.

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Warum ein Hund lernen muss, auch mal allein zu bleiben

So lieb uns unsere Vierbeiner sind: Es gibt Dinge, die wir ohne ihre Gesellschaft erledigen müssen oder auch wollen. Zudem sollten sie mehrere Stunden am Tag die Möglichkeit haben, sich auszuruhen oder schlafen zu können. Hunde sind Anpassungskünstler: Es ist für sie auch völlig in Ordnung, für einige Zeit allein zu sein. Hunde, die nie gelernt haben, auch mal für ein paar Stunden allein zu bleiben, können zudem eine Trennungsangst entwickeln - ein großer und sehr unangenehmer Stressfaktor für den Hund, der auch am Menschen nicht spurlos vorbeigehen wird.

Wie lange kann ein Hund allein bleiben?

Wie lange ein Hund allein zu Hause bleiben kann, hängt von verschiedenen Faktoren, ab. Dazu zählen etwa das Alter, die Rasse und auch die individuelle Persönlichkeit des Hundes.

Erwachsene und ans Alleinbleiben gewöhnte Hunde können in der Regel bis zu sechs Stunden in ihrer gewohnten Umgebung und ohne weitere Gesellschaft auskommen. Vor der Zeit allein sollten die Hunde ausreichend Auslauf und Auslastung bekommen haben. Stellen Sie Ihrem Hund einen gefüllten Wassernapf zur Verfügung. Sorgen Sie für ein Wohlfühlambiente mit gemütlichen und wohltemperiertem Schlaf- oder Ruheplatz.

Wie lange kann ein junger Hund allein bleiben?

Welpen benötigen viel Aufmerksamkeit von Ihren Menschen. In der ersten Zeit ist es für einen Welpen vor allem wichtig, sich an seine Familie und seine neue Lebensumgebung zu gewöhnen. Ein junger Hund hat seine ersten Lebenswochen bei seiner Mutter und seinen Geschwistern verbracht und war nie allein. Nach seinem Einzug in sein neues Zuhause sollte ein junger Hund daher vorerst auf keinen Fall allein gelassen werden. Auch aus körperlichen Gründen sollte ein Welpe nicht länger als zwei Stunden allein bleiben, da er noch nicht die volle Kontrolle über seine Blase hat.

Allein sein ist kein Drama

Kurz, aber dafür oft, lautet die Devise beim Lernen des Alleinseins. Jede Trainingssequenz sollte so kurz sein, dass beim Hund keine Stresszustände entstehen. Bei Hunden mit sehr etablierten Trennungsängsten kann es anfangs ausreichen, zunächst nur für einige Augenblicke die Zimmertür zu schließen. Beim Training mit Welpen darf der Zeitraum von Anfang an etwas länger gewählt werden und auch das Verlassen des Hauses beinhalten: Den Müll rausbringen, den Briefkasten leeren oder die Wäsche ohne vierbeinige Eskorte aufhängen, sind gute Übungseinheiten.

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Hund allein zu Hause - Trainingsplan

Haben Sie Geduld. Es kann einige Zeit dauern, bis Sie Ihren Hund allein lassen können, ohne dass dieser sich unwohl fühlt. Haben Sie Vertrauen und bleiben Sie am Ball. Mit geduldigem Training wird auch Ihr Hund das Alleinsein lernen.

  • Berücksichtigen Sie vor allem die besonderen Bedürfnisse Ihres Hundes, sein Alter, seine bisherigen Lebensumstände und die individuelle Persönlichkeit des Tieres. Entfernen Sie alle “gefährlichen” oder auch Gegenstände, die zum anknabbern einladen, aus dem Raum, in dem sich der Hund aufhalten wird. Richten Sie dem Tier einen gemütlichen Rückzugsort an, stellen Sie ihm ein bequemes Körbchen oder einen anderen Liegeplatz zur Verfügung, an dem er sich wohlfühlt. Der Rückzugsort sollte ohne Zugluft und wohltemperiert sein - nicht zu heiß im Sommern, nicht zu kalt im Winter. Stellen Sie dem Hund seine Lieblings-Spielsachen zur Verfügung, so hat er ein wenig Beschäftigung.

  • Beginnen Sie damit, Ihren Hund für eine sehr kurze Zeit, anfänglich nur mehrere Minuten, allein zu lassen. Wenn alles gut läuft, kann die Dauer der Abwesenheit nach ein paar Tagen schrittweise erhöht werden. Beobachten Sie, ob Ihr Hund während Ihrer Abwesenheit ruhig bleibt. Zeigt der Vierbeiner Anzeichen von Stress, warten Sie mit der zeitlichen Erhöhung Ihrer Abwesenheit.

  • Üben Sie das Verlassen des Hauses, indem Sie die Tür öffnen und schließen, ohne tatsächlich wegzugehen. Verabschiedungsszenen oder gar ein Leckerchen vor Verlassen des Hauses sind dabei tabu. Dass Sie mal kurz vor die Tür treten, ist schließlich eine Selbstverständlichkeit und bedarf keiner einleitenden Worte oder emotionaler Gesten. Erhöhen Sie die Abwesenheiten schrittweise und gehen Sie jedes Mal ein wenig weiter vom Haus weg.

  • Damit Ihr Hund flexibel bleibt, sollten Sie das Alleinsein auch an verschiedenen Wochentagen und zu verschiedenen Tageszeiten üben. Im Laufe des Trainings werden die Zeitintervalle langsam immer weiter gesteigert. Bei gutem Training mit hoher Wiederholungsrate kann auch ein Welpe bereits mit einem halben Jahr durchaus drei bis vier Stunden allein bleiben.

Tipps für das Training zum Alleinbleiben

  • Reizauslöser neutralisieren: Klassische Reizauslöser, die den Hund in die Erwartungshaltung versetzen, gleich allein gelassen zu werden, sind zum Beispiel das Anziehen von Jacke und Schuhen oder der Griff zum Haustürschlüssel. Schwingen sich Herrchen und Frauchen über einen längeren Zeitraum täglich mehrmals in Jacke und Schuhe, greifen zum Schlüssel und verlassen dann aber doch nicht die Wohnung oder das Haus, kann sich die Erwartungshaltung des Hundes neutralisieren.
  • Weniger ist mehr: Die Sicherheit eines kleinen und geschlossenen Raumes macht es häufig leichter, zur Ruhe zu kommen, als ein großer Raum und dazu noch lauter offene Türen. Kann der Hund nicht mehr vor der Haustür hocken und warten, fällt es ihm leichter, zur Ruhe zu kommen. Ständiges Auf- und Ablaufen fördern unnötig Unruhe und Stress. Dasselbe gilt übrigens für Aussichten aus Fenstern und Türen, die den Hund immer wieder dazu animieren, sich ganz auf die Rückkehr seines Menschen zu konzentrieren. Reizarm, vertraut und klein ist der perfekte Raum zum ruhigen Alleinsein.
  • Die richtige “Warteumgebung”: Ein gemütliches Bett und gedämpftes Licht machen die Entscheidung, sich einfach hinzulegen, deutlich leichter als ein Action versprechendes Umfeld. Einem Hund, der sich bei einer Runde an der frischen Luft auspowern durfte und der satt und müde nach dem Körbchen schielt, fällt das Alleinbleiben deutlich leichter. Verzichten Sie bei der Runde vor dem Training auf Jagdspiele, da diese den Hund unnötig hochpushen. Ein Kauknochen im Körbchen kann hingegen einen positiven Effekt haben – Kauen beruhigt die Nerven.

Tipps für eine angenehme “Wartezone”

Interaktive Spielzeuge, Schnüffelmatten oder Slow-Feeder, aus denen sich ein Hund Futter oder Leckerli mit ein wenig Geduld erarbeiten muss, können während der Zeit des Alleinseins angenehme Beschäftigung bieten. Gleiches gilt für Kauartikel: Genüssliches Kauen und Nagen erfreut und entspannt. Manche Hunde mögen ruhige Hintergrundmusik oder Naturgeräusche aus dem Lautsprecher. Zu Ihrer eigenen Beruhigung können Sie auch eine Überwachungskamera installieren, so behalten Sie Ihren Vierbeiner immer im Blick.

Trennungsangst oder Langeweile?

Nicht jeder alleingelassene Hund, der randaliert, leidet automatisch unter Trennungsangst. Flegelhaftes Hundebenehmen kann durchaus in Langeweile oder dem Wunsch des Hundes, seinen Menschen zu kontrollieren, begründet sein. Macht es Ihrem Vierbeiner nichts aus, im Auto allein zu sein? Geht er beim Spaziergang selbstbewusst und neugierig gern mal seinen eigenen Weg? Dann kann die Angst vorm Alleinsein nicht allzu groß sein. Ein Hund hingegen, der auch vor der Haustür nicht von Ihrer Seite weicht, zitternd und hechelnd und mit aufgerissenen Augen hinter der Tür steht, wenn Sie ihn allein lassen, hat wirklich Angst. Dann besteht dringender Handlungsbedarf: Suchen Sie sich Unterstützung, etwa bei einer auf Angsthunde spezialisierten Hundeschule.

Unsere Empfehlung für eine tierische Belohnung nach dem Training:

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