Bronchitis beim Pferd: Gefährlicher Husten

Ursachen, Symptome und Behandlung der Atemwegserkrankung

Jahr für Jahr leidet etwa ein Viertel aller Pferde an Husten. Ursachen sind in der Regel Erkrankungen des Bronchialsystems, die gerade in der kalten Jahreszeit besonders viele Pferde betreffen. Atemwegserkrankungen sollten niemals auf die leichte Schulter genommen werden.

Lesedauer: 7 Min.
Erstellt am: Vom 21.2.2023
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Pferd liegt auf dem Boden
Inhalt:
Die akute Bronchitis
Symptome
Dauer einer Bronchitis
Chronische Bronchitis
Behandlung einer chronischen Bronchitis
Was können Sie bei einer Bronchitis Ihres Pferdes tun?
Hausmittel zur Behandlung
Wirkungsvoll vorbeugen
Optimale Haltungsbedingungen
FAQ's

Was oft mit einem relativ harmlosen Nasenausfluss anfängt, kann sich bei falscher Diagnose oder ausbleibender, zu später Behandlung schnell zu einer gefährlichen Bronchitis entwickeln. Grundsätzlich handelt es sich bei Nasenausfluss und Husten nicht um Krankheiten, sondern um Symptome, die auf eine Erkrankung der Atemwege hinweisen. Der Tierarzt stellt letztlich die Diagnose, die erklärt, worauf diese Krankheitszeichen zurückzuführen sind.


Die akute Bronchitis

Die akute Bronchitis umfasst alle akuten, also erst seit kurzer Zeit bestehenden, entzündlichen Veränderungen der Bronchialschleimhaut. Ursachen sind zumeist Virusinfektionen, aber auch Bakterien können sekundär eine Rolle spielen. Wegbereiter für eine akute Bronchitis sind oft nichtinfektiöse Faktoren, insbesondere schlechte Haltungsbedingungen (Staub, trockene Luft, niedrige Decken im Stall, mangelnde Belüftung, reizende Gase, hohe Luftfeuchtigkeit und Schimmelbildung, zu frühes Eindecken) sowie Stressfaktoren.

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Symptome einer Bronchitis beim Pferd

Eine akute Bronchitis äußert sich bei Pferden meistens durch starken, feuchten Husten. Oft besteht gleichzeitig beidseitiger, schleimiger Nasenausfluss, Fieber und die Kopflymphknoten sind geschwollen. Je nach Ausprägung hat das Pferd Atemnot, nicht selten auch in Ruhe. Bei der Auskultation (= Abhören der Lunge) hört der Tierarzt rasselnde Atemgeräusche. Das Allgemeinbefinden ist beeinträchtigt, viele Pferde fressen schlechter und sind apatisch. Wichtig ist es, so früh wie möglich zu behandeln! Je länger die Erkrankung unbehandelt bleibt, desto größer ist die Gefahr für schwere Verläufe bis hin zur chronischen Bronchitis.

Dauer einer Bronchitis beim Pferd

Eine einfache Bronchitis heilt bei rechtzeitiger Therapie und ausreichend Ruhe in der Regel ohne Komplikationen innerhalb von zwei bis drei Wochen aus. Viele Pferde brauchen aber auch nach dem Verschwinden der Symptome noch einige Zeit, bis sie wieder voll belastbar sind. Sinnvoll ist es deshalb, die Pferde noch 6 Wochen zu schonen. Das bedeutet nicht, dass sie keine Bewegung haben sollten - im Gegenteil. Bewegung fördert den Schleimauswurf und stärkt das Immunsystem. Ein lockerer Spaziergang, ein kurzer Ausritt oder leichte Arbeit an der frischen Luft unterstützen die Befreiung der Bronchien.

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Pferdenase

Chronische Bronchitis beim Pferd

Von einer chronischen Bronchitis spricht man dann, wenn sie länger als 2 Wochen besteht. In der Regel entwickelt sich diese aus einer nicht ausgeheilten, akuten Atemwegserkrankung. Schlechte und staubbelastete Atemluft in einem geschlossenen Stall stellen zudem einen ständigen Belastungsfaktor dar, der schleichend zu einer chronischen Atemwegserkrankung führen kann. Hauptsymptom ist der chronische Husten des betroffenen Pferdes. Dieser ist zunächst feucht, dann aber eher unproduktiv, also trocken-quälend und von unterschiedlicher Intensität, oft verstärkt am Morgen, zu Beginn der Arbeit oder bei verstärkter Staubbelastung.

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Behandlung einer chronischen Bronchitis beim Pferd

Zeigt Ihr Pferd Symptome einer Bronchitis sollten Sie unbedingt einen Tierarzt verständigen. Dieser entscheidet dann, welche Behandlung für Ihr Pferd am sinnvollsten ist. Je früher desto besser, ist das entscheidende Motto bei der Behandlung von Bronchitiden. Während eine akute Bronchitis heilbar ist, ist die chronische Verlaufsform, wenn das Stadium der COPD erreicht ist, nicht mehr therapierbar. Die Dämpfigkeit beim Pferd ist irreversibel, denn das zerstörte Lungengewebe kann nicht wiederhergestellt werden. Das Hauptaugenmerk liegt dann darin, das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern oder aufzuhalten und die bestmögliche Lebensqualität für das Pferd zu erhalten.

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Portrait eines Pferdes mit Decke

Was können Sie bei einer Bronchitis Ihres Pferdes tun?

Um die Heilung Ihres Pferdes zu unterstützen, sollten Sie vor allem darauf achten, dass Ihr Pferd ausreichend frische Luft bekommt. Dazu eignet sich zum Beispiel eine Paddock- bzw. Außenbox oder im Idealfall ein Offenstall. Bei einem Offenstall sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Pferd nicht im Durchzug steht. Dies kann im schlimmsten Fall sogar nachteilig für die Genesung Ihres Pferdes sein. Bei einer Weidehaltung sollte darauf geachtet werden, dass dem Pferd ein wetterfester Unterstand zur Verfügung steht, um Dauernässe zu vermeiden. Bei einem akuten Infekt sollte das Pferd zudem 2 bis 3 Wochen geschont werden.

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Hausmittel zur Behandlung einer Bronchitis beim Pferd

Bei der Bronchitis ist es unbedingt notwendig einen Tierarzt für die Behandlung des Pferdes zu konsultieren. Wird die Krankheit ausschließlich mit Hausmitteln behandelt, ist die Gefahr groß, dass Ihr Pferd die Bronchitis verschleppt und sich eine chronische Verlaufsform daraus entwickelt. Dennoch kann der Heilungsprozess mit Hilfe von einigen Hausmitteln unterstützt werden.

Hustentee ist ein besonders beliebtes Hausmittel für Husten bei Pferden. Hierbei sollte auf keinen Fall auf fertige Teemischungen zurückgegriffen werden, da diese häufig Zusatzstoffe enthalten.

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Wirkungsvoll vorbeugen

Um Atemwegserkrankungen wirkungsvoll vorzubeugen, sollten Sie einige Grundregeln beachten:

  • Schaffung eines gesunden Stallklimas (s.u.)

  • Ausgewogene, leistungsorientierte Fütterung bei 1a Futterqualität sowohl beim Kraft-, als auch beim Raufutter

  • Angepasstes Training und Belastung, das normale Maß nicht übersteigend

  • Regelmäßige Bewegung und Beschäftigung

  • Kontakt zu Artgenossen

  • Pflege von Haut und Fell, aber insbesondere auch der Hufe

  • Einhaltung der Impfungen gegen Virusinfektionen


So schaffen Sie optimale Haltungsbedingungen:

Wussten Sie schon? Pferden machen Kälte und frische Luft gar nichts aus - empfindlich reagieren sie allerdings auf Zugluft und Nässe. Eine optimale Haltung sorgt grundsätzlich für Wohlbefinden und Gesundheit unserer Pferde. Vor diesem Hintergrund haben es Virusinfektionen "schwerer", sich festzusetzen und Atemwegserkrankungen hervorzurufen. Prüfen Sie kritisch die Haltung Ihres Pferdes! Was ist optimal, wo sollte es Verbesserungen geben?

Wichtig im Hinblick auf die Haltung ist u.a.:

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Häufige Fragen

  • Bei akutem Husten sollte in jedem Fall ein Tierarzt zu Rat gezogen werden. Hat das Pferd Fieber, sollte es geschont werden und darf dementsprechend auch nicht bewegt werden. Ist dies nicht der Fall, ist es für die Genesung des Pferdes sehr hilfreich, es an der frischen Luft zu bewegen. Hierbei sollte vor allem darauf geachtet werden, dass sich kein Staub in der Nähe des Pferdes entwickelt. Vor allem staubige Reithallen oder Reitplätze sollten daher in dieser Zeit gemieden werden.

    Durch die Bewegung löst sich der Schleim und die Pferde können besser abhusten. Zudem können sich auch durch das Husten entstandene Verspannungen lösen. Trainieren sollten Sie vor allem auf großen, gebogenen Linien. Kurze Ausritte ins Gelände am langen Zügel fördern ebenso das Abhusten.

  • Eine Lungenspülung (Lavage) wird vor allem bei chronischen Erkrankungen durchgeführt und vorrangig dann, wenn keine anderen Medikamente anschlagen. Das Ziel hierbei ist, die Lunge zu reinigen und den Schleim zu lösen.

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